Sonntags wird im Hause Suppe gemeinsam gekocht. Meist so, dass wir zum Tatort essen können. Das war letzten Sonntag auch so. Nur, dass es keinen Tatort gab, sondern Hochrechnungen. Wobei es dort durchaus Ähnlichkeiten gibt.
Schon länger dümpelt ein Rezept in meinem „Ausprobieren“ Notizbuch in Evernote (btw: sonst noch jemand hier, der Evernote so super findet, wie ich?). Nun war es also soweit und sollte nachgekocht werden: Der ultimative Winter-Couscous von Yotam Ottolenghi aus seinem Buch „Genussvoll vegetarisch“. Die Zutatenliste ist lang. Sehr lang. Und liest sich ziemlich exotisch. Die Zubereitung dagegen klingt nicht ganz so aufwendig: Alles schnippeln, dann mit den Gewürzen nach und nach in den Ofen, Couscous machen.
Also los:
ORIGINALREZEPT: Der ultimative Winter-Couscous
Für (mindestens) 4 Personen
Irgendjemand hatte sich beim Guardian über die lange Zutatenliste beschwert. Als mir dann ein Freund erzahlte, dass er den Winter-Couscous (mit entsprechendem Verweis auf den Urheber) auf der Speisekarte des Sun and Doves, einem coolen, künstlerisch angehauchten Pub in Camberwell (London), gesehen hatte, wusste ich, dass das Gericht ein Erfolg ist.
Zutaten
2 mittelgroße Möhren, geschält und in
2 cm große Stücke geschnitten
2 mittelgroße Pastinaken, geschält und in 2 cm große Stücke geschnitten
8 Schalotten, geschält
2 Zimtstangen
4 Sternanis
3 Lorbeerblatter
5 EL Olivenöl
Salz
½ TL gemahlener Ingwer
2 Prisen Kurkuma
2 Prisen scharfes Paprikapulver
2 Prisen Chiliflocken
300 g Kürbis (vorzugsweise Butternusskürbis), geschält und in 2 cm große Stücke geschnitten
75 g getrocknete Aprikosen, grob gehackt
200 g Kichererbsen (aus der Dose oder frisch gekocht)
350 ml Kichererbsen-Kochwasser (oder Wasser)
170 g Couscous
1 große Prise Safranfaden
260 ml kochend heißer Gemüsefond
20 g Butter, zerkleinert
25 g Harissa
25 g fein gehackte Schale von eingelegten Zitronen
30 g Korianderblätter
Zubereitung
1. Den Backofen auf 190 °C vorheizen. Die Möhren, die Pastinaken und die Schalotten in eine große Auflaufform geben. Die Zimtstangen, den Sternanis, die Lorbeerblätter, 4 Esslöffel Olivenöl, ¾ Teelöffel Salz sowie alle anderen Gewürze hinzufügen und alles gut mischen. 15 Minuten im Ofen backen.
2. Den Kürbis untermischen und die Form für etwa 30 Minuten zurück in den Ofen stellen. Das Gemüse sollte weich sein, aber noch Biss haben. Nun die getrockneten Aprikosen und die Kichererbsen mit dem Kochwasser (oder Wasser) hinzufügen und weitere 10 Minuten im Ofen erhitzen.
3. Etwa 15 Minuten, bevor das Gemüse fertig gegart ist, den Couscous mit dem restlichen Esslöffel Olivenöl, dem Safran sowie ½ Teelöffel Salz in eine große hitzefeste Schüssel füllen und mit dem kochenden Gemüsefond übergießen. Die Schüssel mit Frischhaltefolie verschließen und den Couscous etwa 10 Minuten quellen lassen. Dann die Butter hinzufügen und den Couscous mit einer Gabel auflockern, bis die Butter im Couscous geschmolzen ist. Wieder abdecken und warm halten.
4. Zum Servieren den Couscous in einen tiefen Teller oder in eine Schüssel füllen. Die Harissa und die Zitronenschale unter das Gemüse mischen, probieren und, falls nötig, mit Salz abschmecken. Das Gemüse hugelförmig auf dem Couscous anrichten und mit reichlich Korianderblättern garnieren.
Wir haben alles ganz genauso gemacht. Ok, bis auf zwei Mini-Änderungen: ich habe zwei Knoblauchzehen zum Gemüse geworfen und wir haben die Korianderblätter weggelassen (mag ich nicht, weil zu seifig).
Ich muss sagen: Verdammt lecker. So richtig oberlecker war’s. Und ich hab mich riesig gefreut, gelingen mir doch nicht alle Küchenexperimente (und seien sie manchmal noch so profan) so gut. Das hier wird es garantiert diesen Winter noch öfter geben und ich freu mich jetzt schon drauf.
Woher die Personenangabe stammt, ist mir allerdings schleierhaft. Wir haben zu zweit gut gegessen (aber nicht übermäßig viel) und es blieb nur eine Handvoll für mein montägliches Mittagessen übrig. Aufgewärmt schmeckt’s übrigens fast nochmal besser – wie so gerne bei solchen Dingen.